Die Orgeln
am Rottenburger Dom
Der Rottenburger Dom St. Martin verfügt über drei hochwertige Orgeln: Die große Hauptorgel auf der rückseitigen Empore und die kleinere Chororgel, 1978/79 und 2007 gebaut von der Firma Sandtner sowie eine transportable Truhenorgel von Henk Klop, Niederlande.
Die Hauptorgel auf der Westempore des Rottenburger Doms wurde 1978/79 von der Firma Hubert Sandtner in Dillingen/Donau erbaut und 2003 überholt, wobei der Prospekt dem nach der Renovation veränderten Kirchenraum angepasst wurde. Sie orientiert sich am klassischen Orgelbau und ist als Universalorgel konzipiert. Die Musik aller Stilepochen ist auf ihr gut darstellbar, ohne dass das Instrument dabei auf einen eigenständigen Charakter verzichten würde. Insbesondere eignet sich die Domorgel zur feierlichen Gestaltung der Kathedralliturgie. Sie verfügt über 63 Register (inklusive eines Röhrenglockenspiels, das 2007 von Dompfarrer Msgr. Harald Kiebler gestiftet wurde) auf vier Manualen und Pedal mit 4346 Pfeifen, 25 Klangstäben (Röhrenglocken) und 61 Metallblättchen (Celesta), verteilt auf 4 Manuale und das Pedal.
System Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.
Koppeln III/I, IV/I, I/II, III/II, III/II 16´(elektrisch), IV/II, IV/III, I/P, II/P, III/P, IV/P (mechanisch).
Chororgel (auf I und II spielbar): I/P, II/P, II/I, I/II
40.000-facher elektronischer Setzer (auf verschiedenen Benutzerebenen), USB-Laufwerk, Sequenzer, Zungen ab, Mixturen ab, Chamaden ab (einzeln), Chororgel an, Schweller Chororgel links/rechts, Walze.
Im Zuge der Domrenovierung 2001-2003 erhielt die Hauptorgel über dem Westportal eine neue kleine „Schwester“ im Chorraum, die im Jahre 2007 dank zahlreicher Spender vervollständigt werden konnte. Sie besitzt einen eigenen mobilen elektrischen Spieltisch im Altarraum und ist auch vom Hauptspieltisch aus spielbar. Zugleich kann man seit 2013 vom zweimanualigen Chororgelspieltisch aus auch die Hauptorgel in vollem Umfang spielen, wobei die einzelnen Teilwerke frei zuschaltbar sind (liturgischer Zentralspieltisch, eingerichtet durch die Firma Hugo Mayer Orgelbau, Heusweiler). Die Chororgel verfügt über 13 Register (incl. 1 Extension) und eine Transmission (Subbass 16´) mit 796 Pfeifen auf zwei Manualen und Pedal. Die Chororgel, ebenfalls von der Firma Sandtner erbaut, dient vor allem zur Begleitung der Chöre der Dommusik und der Kantoren. Darüber hinaus bereichert sie die Hauptorgel um ein Fernwerk. Das Zusammenspiel beider Orgeln ergibt dabei eine faszinierende Raumwirkung.
System Schleifladen mit elektrischen Trakturen.
Koppeln I/P, II/P, II/I, II 4´
40.000-facher elektronischer Setzer (auf verschiedenen Benutzerebenen), USB-Laufwerk, Sequenzer, Hauptorgel an, Schweller Chororgel links/rechts.
Die Truhenorgel wurde 2015 von der Dommusik Rottenburg bei dem niederländischen Orgelbauer Henk Klop (NL-Garderen) in Auftrag gegben. Es handelt sich dabei um ein sehr edles kleines Instrument, das in der Tradition des historischen Orgelbaus konstruiert ist und sich bestens für vielfältige Continuo- und Begleitaufgaben sowie für solistisches Spiel vor allem „Alter Musik“ eignet. Die Orgel ist mit 229 Holzpfeifen bestückt, die einen sehr warmen und tragfähigen Klang erzeugen.
Alle Register (bis auf 5.) sind in Bass und Diskant geteilt (h/c), die Klaviatur umfasst 54 Tasten und Töne und verfügt über eine Transponiervorrichtung +/- einen Halbton. Die Truhenorgel ist regulär in gleichstufiger Stimmung temperiert. Die Tonhöhe ist auf die beiden anderen Orgeln des Domes abgestimmt, so dass gemeinsames Musizieren möglich ist. Bei Bedarf kann jedoch auch eine andere Stimmung gelegt werden.